Nachruf auf einen „feinen Kerl“ und zuverlässigen Sportkamerad

Insgesamt 64 Jahre war Adolf Schick als Unparteiischer im Einsatz für seinen Heimatverein SF Bronnen. Zudem war er 46 Jahre Senioren- und 35 Jahre Bezirksliga-Staffelleiter. Im Alter von 90 Jahren ist er nun verstorben.

Der Fußballbezirk Riß trauert um Adolf Schick. Der langjährige Schiedsrichter und Staffelleiter ist am 24. März im Alter von 90 Jahren verstorben. Am Donnerstag in dieser Woche wurde er in seinem Heimatort Bronnen beigesetzt.

„Adolf Schick war ein Familienmensch, ein herzensguter und feiner Kerl“, sagt Jochen Oelmayer, Obmann der Schiedsrichtergruppe Riß und stellvertretender Bezirksvorsitzender. „Er hat immer ein Auge für andere gehabt, war immer darauf bedacht, dass alle zufrieden sind. Es war ihm wichtig, dass er alle Vereine gleich behandelt.“

Zudem sei Adolf Schick sehr gesellig gewesen. „Er hat bei Schiri-Abenden mit seinem Akkordeon für Stimmung gesorgt. Das weiß ich aus Erzählungen.“

Adolf Schick habe eine beeindruckende Schiri-Karriere hingelegt. Diese begann am 18. September 1955 mit einem A-Jugendspiel. Insgesamt 64 Jahre lang war er als Unparteiischer im Einsatz für seinen Heimatverein SF Bronnen, dem er seit der Vereinsgründung im Jahr 1949 verbunden war. „Mit Adolf verlieren wir die prägendste Person unserer Vereinsgeschichte“: Mit unter anderem diesen Worten würdigten die Sportfreunde ihren Ehrenvorsitzenden in einem Nachruf in der „Schwäbischen Zeitung“. Zwölf Jahre lang (1985 bis 1997) stand er an der Vereinsspitze, davor war er zehn Jahre lang stellvertretender Vorsitzender.

Insgesamt 3441 Spiele pfiff Adolf Schick, sein letztes bei einem Jugendturnier im Juli 2019 in Achstetten mit 85 Jahren. „Nur sieben Schiedsrichter der Gruppe Riß haben bislang mehr Spiele gepfiffen“, so Obmann Oelmayer. „Ihn konnte man auch noch kurzfristig anrufen, wenn es mal einen Ausfall gab. Er war die Zuverlässigkeit in Person, hat nie ein Spiel verpasst als Schiedsrichter. Adolf war ein wahrer Sportkamerad, um es in seine Worte zu fassen.“

Unter den 3441 Spielen waren zahlreiche Einsätze in den 15 Jahren (1964 bis 1979) als Referee in der 1. und 2. Amateurliga sowie einige als Linienrichter in der 2. Bundesliga. Diese Zeit bezeichnete Adolf Schick selbst einmal „als Höhepunkt meiner Laufbahn“.

Eine seiner markantesten Erinnerungen sei dabei eine Partie im März 1971 zwischen dem VfR Heilbronn und dem Hamburger SV gewesen, die der heutige Riß-Ehrenobmann Eugen Schraivogel leitete, assistiert vom früheren Bezirksvorsitzenden Walter Schilling und ihm. An diesem Tag habe er zuerst in die Umkleide gedurft und seinem Fußballidol Uwe Seeler die Hand reichen dürfen, erzählte Adolf Schick einst. Auch eine Begegnung zwischen 1860 München und dem FC Augsburg im Olympiastadion vor 86.000 Zuschauern blieb für ihn unvergessen, bei der er an der Seitenlinie assistierte und auf dem Rasen Helmut Haller spielte.

2005 wurde Adolf Schick zum Ehrenmitglied der Schiedsrichtergruppe (SRG) Riß ernannt. Er habe nie bei einer Schiedsrichterschulung gefehlt, was einmalig im Deutschen Fußball-Bund (DFB) sein dürfte, sagte der damalige Bezirksvorsitzende Alois Hummler bei Adolf Schicks offizieller Verabschiedung beim Staffeltag des Fußballbezirks Riß 2019 in Mettenberg. Dort erhielt der Bronner eine Sonderehrung, da er schon alle Ehrungen des Bezirks und des Württembergischen Fußball-Verbands bekommen hatte.

Er hatte zuvor nach 46 Jahren als Senioren-Staffelleiter aufgehört, darüber hinaus war er auch 35 Jahre lang Bezirksliga-Staffelleiter gewesen. Vor der Ehrung hatte Adolf Schick wie schon viele Jahrzehnte davor die Entlastung der Staffelleiter geleitet – gewohnt souverän, verbunden mit dem Hinweis, wie wichtig die Entlastung sei, auch wenn diese immer unter den Tisch falle.

Einen großen Dank richtete Adolf Schick bei solchen öffentlichen Anlässen immer wieder an seine Frau Margret und seine Kinder, die ihn stets unterstützt und Verständnis für alle seine sportlichen Tätigkeiten gezeigt hätten.

„Er hat sich sehr um den Bezirk Riß verdient gemacht“, sagt Jochen Oelmayer.